Mein dunkler Freund
tanzt mit mir
immer
wenn ich
eine Drehung mache
und eine Pirouette
da ist er
mein Begleiter
für alle Zeit
ich tanze
schon länger
als ich sagen kann
mein Leben
in Kreisen
und in den Raum
geworfenen Gesten
ich tanze
unter Sternen
unter Bäumen
in hellen Zimmern
in Kellern
ich tanze
in Höhlen
unter den Bergen
mein Tanz
für wen
die Frage fliegt
durch meinen Geist
abwehrende Hände
wütendes Stampfen
und da
er stampft mit
ich werfe mich
auf den Boden
alle Muskeln schmerzend
die unsichtbaren
Fäden gerissen
die mich binden
an die Welt
an Menschen
Tiere
Pflanzen
Steine
niemand
sieht mich
es ist
niemand da
doch
da steht er
im Schatten
und wartet
ich stehe auf
Stille
mein Körper
wie der
einer alten Frau
er stützt mich
wohin
gehe ich
wie
setze ich
meine Füße?
die Leiden
der Frauen und der Männer
fühle ich
das Beben
der Erde
Wunden
der Kinder
das Kämpfen
der Tiere
und das
stolze Ergeben
der Bäume
ein Schritt
noch ein Schritt
ich könnte fallen
unendlich tief
ich atme
und neben mir
atmet er
Knochen
meine Knochen zittern
ich spüre
wie sie anfangen
sich zu bewegen
ich sehe
die Fäden
er hat sie
neu geknüpft
ich frage nicht
warum
ich tanze
meine Arme
öffnen sich
nach oben
als wollten sie
etwas empfangen
meine Hände
sind wie Kelche
mein Rücken
richtet sich auf
meine Beine
tragen mich
eine Drehung
und eine
Pirouette
ich schwebe
einen Moment lang
und komme sanft
mit meinen Füßen
wieder
auf den Boden
Tränen laufen
über mein Gesicht
ich lächle
erkannt
immer
von ihm
den ich nicht kenne
ewig
tanzend