Diese Themen sind mit dem Mantel des Mystischen bedeckt. Die dazugehörigen Bilder sind die der Hexe, der Zigeunerin oder Sagengestalten wie Merlin.
Neulich habe ich mit einer Frau gesprochen, die mich fragte, ob man denn Intuition auch lernen und trainieren könnte. Sie war sehr erstaunt, dass ich ihr sagte, natürlich, die Intuition kann genauso geschult werden wie jede andere Fähigkeit.
Ich möchte mit diesem Artikel (und eventuell noch folgenden) ein wenig Licht in dieses Gebiet bringen, das von den meisten Menschen skeptisch bis ablehnend betrachtet wird. Wenn ich auf einer Feier sage, dass ich mit Tarotkarten arbeite, dann kann ich damit rechnen, zumindest Fragen oder eine Kontroverse auszulösen.
Die Intuition ist nach meiner Meinung in allen Menschen mehr oder weniger angelegt. Die neueste Gehirnforschung gibt uns Hinweise, dass es so etwas wie eine rein rationale Entscheidung überhaupt nicht gibt. Alle (!) Denkvorgänge sind bewusst oder unbewusst mit Emotionen verknüpft. Die Theorie der linken, rationalen Gehirnhälfte und der rechten, intuitiven Gehirnhälfte gilt inzwischen als überholt.
Emotion und Intuition sind aber noch einmal zwei grundverschiedene Dinge. Normalerweise werden sie Frauen unterstellt in Form eines Gefühlssalates, der die armen Wesen ja so irrational macht. Tatsache ist, dass Frauen sowohl mit ihren Gefühlen als auch mit ihrer Intuition besser verbunden sind als die meisten Männer.
Emotionen machen uns lebendig. Sie geben uns Kraft und sie sind starke Wegweiser, ohne die wir manchmal in die Irre gehen würden. Das Gehirn kann zur Zeit nur eine sehr begrenzte Anzahl von Informationen bearbeiten. Für große Entscheidungen im Leben spielen aber eine fast unüberschaubare Zahl an Fakten eine Rolle. Wir können sie und die weiteren Auswirkungen nicht überblicken. An dieser Stelle setzen die Emotionen ein. Sehr oft fällt eine Entscheidung, weil man einfach mit einer Wahlmöglichkeit das bessere Gefühl hat. Und sehr oft stellt sich eine solche Wahl im Nachhinein als sehr gut heraus.
Die Intuition ist kein Gefühl, sie ist sogar dadurch gekennzeichnet, dass sie als emotional völlig neutrale Information in unserem Innen auftaucht. Man weiß einfach etwas ohne zu wissen, woher. Die große Herausforderung ist dann, diesem inneren Wissen auch zu vertrauen. Alle Informationen, die sich nicht rational herleiten lassen, werden in unserer Kultur mit Misstrauen beäugt. Und so kommt es, dass die schönsten intuitiven Eingebungen nicht befolgt werden. Und irgendwann später hat man den Gedanken: das wusste ich doch vorher...
Ich denke, dass intuitive Eingebungen sowohl aus unserem Gedächtnis stammen (einem extrem großen Speicher für Informationen) als auch aus der Seelenebene. Jeder Mensch hat verschiedene Ebenen des Bewusstseins. Die Persönlichkeit, das Unbewusste, das kollektive Unbewusste, das innere Wesen, die Seele, den Geist, und eine Ebene der Einheit mit dem Universum oder dem göttlichen Geist. Wir bewegen uns jeweils in einer Schicht unseres Bewusstseins. Und aus anderen Ebenen bekommen wir ebenfalls viele Informationen.
Geschult und gelernt werden können sehr viele Aspekte rund um die Intuition:
Das Wichtigste ist immer wieder das persönliche Selbstvertrauen. Wenn ich an mir als Mensch zweifle, werde ich auch die Informationen aus anderen Bewusstseinsschichten anzweifeln. Was ist, wenn ich mit einer Eingebung nach außen gehe, sie anderen erzähle und mich lächerlich mache? Für sensible Menschen eine Horrorvorstellung.
Dann kann man lernen, wie sich Informationen aus verschiedenen Ebenen anfühlen um zu unterscheiden, woher sie gerade kommen. War das, was ich jetzt gedacht habe, ein Impuls aus meinem Unbewussten oder aus meiner Seelenebene?
Es gibt eine große Anzahl von Übungen zur Intuition, die Spaß machen. Und das ist ein entscheidender Faktor: die Leichtigkeit. Intuition und Spiel hängen eng zusammen. Je weniger ich mich unter Druck setze mit intuitiven Eingebungen umso leichter fallen sie mir. Spielen, spinnen und Tagträumen sind gute Wegbegleiter.